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Die Herausforderung der Liebe "Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt." (Joh 15,12 13) Beim …Mehr
Die Herausforderung der Liebe
"Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt." (Joh 15,12 13) Beim heutigen Evangelium berührte mich ein Appell von Benedikt XVI., wo er uns zuruft: „Seid authentische Zeugen der Liebe Gottes zu allen.“ Ja, bedingungsloser Liebe – zu allen – ohne Ausnahme, eben so wie Jesus uns alle bedingungslos liebt und annimmt. Da kam mir der Gedanke: „Wen schließe ich – noch – von meiner bedingungslosen Liebe aus?“ In Gedanken schaute ich auf mein näheres Umfeld und bemerkte den einen oder anderen Mitmenschen, wo es mir nicht leicht fällt, diese Menschen bedingungslos zu lieben, vor allem diese, die mir gegenüber eine ablehnende Haltung zeigen. Schwer wird es dann, wenn diese Menschen ständig um uns herum sind. Da kann es ein wahres Martyrium sein, diese Menschen zu lieben. So sagte der hl. Gregor der Große: „Alle sind sie Märtyrer, die einen durch das Schwert, und die anderen durch die Geduld, nämlich durch dass jahrelange Durchhalten von Nöten und schwersten Bedingungen des Lebens für Gott.“ Doch gerade darin erweisen wir uns als authentische Christen und bringen die Früchte hervor, auf die der Himmlische Vater wartet. Da kommt mir das Zeugnis von einem Moslem in den Sinn, der zum christlichen Glauben gefunden hat. Auf die Frage, warum er konvertiert sei, lautete seine Antwort: „Weil ich authentische Christen getroffen habe“ - also Christen die die Liebe Christi hineintragen in diese Welt. Es kommt mir auch das Zeugnis von meiner Mama in den Sinn. In unserer Siedlung war es zuerst nicht so himmlisch mit allen Nachbarn. Doch Mama bemühte sich, allen die Liebe Christi zu erweisen. Bei einer Nachbarin, zu der Mama persönlich keinen Zugang fand, schickte sie uns Kinder zu ihnen und ließ uns ausrichten: „Mama wünscht Ihnen alles Gute zu Weihnachten bzw. zu einem anderen Fest.“ Es dauerte etwas, doch dann siegte auch hier die Liebe Christi und seitdem war ein gutes Einvernehmen mit den Nachbarn. Freilich können wir mit dem hl. Gregor sagen: Das ist eine richtige Herausforderung!, ein wahres Martyrium! Wie soll es mir gelingen, borstige, unsympathische Menschen so zu lieben, wie Jesus sie liebt? Wie kann ich mein Leben für sie in Liebe hingeben? Die Liebe zu allen ist und bleibt eine wahre Herausforderung. Sie kann uns nur dann gelingen, wenn wir am Lebensstrom der Liebe Jesu bleiben, sei es durch die tägliche Schriftlesung, die Anbetung Gottes in der Eucharistie und im Heiligtum unserer Seele und den oftmaligen Empfang Jesu in der hl. Kommunion. Herr, lass uns authentische Zeugen Deines Evangeliums, Deiner Liebe sein, der niemanden von deiner Liebe ausschließt! Und gib uns die Kraft dazu, denn ohne Dich können wir nichts tun!
Irapuato
Elista